Vor dem Hintergrund einer systematischen Untersuchung der bayerischen Voralpenseen machten sich Taucher der BGfU Ende Oktober 2014 an den Bannwaldsee bei Schongau im Landkreis Ostallgäu direkt unterhalb des bekannten Schlosses Neuschwanstein auf. Mit seiner Nähe zum künstlichen Forggensee und der darin versunkenen via Claudia Augusta sowie mit mehreren mesolithischen Fundplätzen in direkter Nähe versprach der Bannwaldsee die Möglichkeit, auch hier auf unterwasserarchäologische Befunde zu treffen. Als potentiell geeignete, vorgeschichtliche Siedlungsflächen ergaben sich zum einen ein Areal am Südufer des Sees mit einer spitz in Seerichtung verlaufenden Flachwasserzone sowie ein Bereich nahe des westlichen Ausflusses, der sich in der Nähe der steinzeitlichen Station im sog. „Unterfeld“ befindet. Beide Flächen wurden systematisch durch die Taucher Marcus Thier, Maximilian Ahl, Peter Handwerker und Tobias Pflederer prospektiert. Von Land aus und mit begleitenden Sedimentbohrungen wurde das Tauchteam durch Axel Sabisch und Franz Hau unterstützt. Trotz intensiver Bemühungen konnten dem See keine archäologischen Geheimnisse entlockt werden. Auch die Sedimentbohrungen lieferten in beiden Arealen keine Hinweise auf vorgeschichtliche anthropogene Einflüsse.
Tobias Pflederer